Die Türkisch-Deutsche Unternehmervereinigung Berlin-Brandenburg (TDU) hatte zum Neujahrsempfang in das Berliner Rote Rathaus eingeladen - und das Projekt BIRLIKTE war mit einem Informationsstand dabei. In seiner Ansprache betonte TDU-Vorsitzender Remzi Kaplan die Bedeutung der Arbeitswelt für eine gelingende Integration und forderte die anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmer aus den 300-TDU-Branchen zu einer offensiven Personalpolitik auf.
Ramona Pop, Bürgermeisterin und Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe wies auf ihre eigene (rumänische) Migrationsgeschichte hin und würdigte das Engagement der Unternehmen aus der türkischen Community. Auf die besonderen Schwierigkeiten arbeitssuchender Migrantinnen und Migranten mit Behinderung konnten Dr. Sigrid Arnade, Geschäftsführerin der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland - ISL e.V. und Sevgi Bozdağ, Vorsitzende InterAktiv e.V.), in vielen Gesprächen, unter anderem mit der Bundestagsabgeordneten Azize Tank, verweisen: "Die TDU ist schon traditionell ein zuverlässiger Bündnispartner in unserem Projekt BIRLIKTE", sagte Dr. Sigrid Arnade. "Ich bin mir sicher, dass wir uns bei unseren weiteren Aktivitäten auf diesen Partner verlassen können!" So wurden etwa von einigen Unternehmen offene Stellen angezeigt, die mit Hilfe des Projektes besetzt werden könnten.
Foto oben - von links: Hüseyin Peköz, Dogan Azman (beide TDU-Vorstand), Sevgi Bozdağ (Vorsitzende InterAktiv e.V.), Dr. Sigrid Arnade (ISL-Geschäftsführerin), Remzi Kaplan (Vorsitzender TDU), Șaziye Kaplan.
Bundestagsabgeordnete Azize Tank (LINKE) im Gespräch mit Dr. Sigrid Arnade. Im Hintergrund Sevgi Bozdağ und Kivilcim Șimșek (Rechtsanwältin bei InterAktiv e.V.).
Was motiviert Arbeitgeber, schwerbehinderte Menschen einzustellen? Und was hält sie davon ab? Eine Bremer Studie aus dem Januar 2011 liefert konkrete Ansatzpunkte zur Verbesserung der regionalen Beschäftigungssituation.
IAW (Hg.): Die Beschäftigung schwerbehinderter Menschen auf dem ersten Arbeitsmarkt. Einstellungsgründe und Einstellungshemmnisse – Akzeptanz der Instrumente zur Integration Ergebnisse einer qualitativen Untersuchung in Unternehmen des Landes Bremen. Bremen (2011)
Zwei von drei Personalverantwortlichen in Deutschland haben gute oder sehr gute Erfahrungen bei der Beschäftigung behinderter Menschen gemacht. Dies geht aus einer Umfrage der Puls Marktforschung GmbH hervor. Bisher gab es viele Vermutungen zu diesem Thema, aber keine Klarheit. Nun wissen wir es schwarz auf weiß: Die Erfahrungen von Unternehmen bei der Beschäftigung von Arbeitskräften mit Behinderung sind zu 65 Prozent gut oder sehr gut.
Puls-Marktforschung: Kompensation des Fachkräftemangels durch Arbeitnehmer mit Behinderungen. Ergebnis einer Grundlagenstudie bei Personalverantwortlichen. Schwaig bei Nürnberg(2011)
Im Auftrag der Aktion Mensch ist die Universität Köln in ihrer Pilotstudie „Chancen und Barrieren für hochqualifizierte Menschen mit Behinderung“ der Frage nachgegangen, welche Barrieren dem Übergang ins Erwerbsleben im Wege stehen. Ergebnis: Eine Mischung aus Angst vor Bürokratie seitens der Arbeitgeber, Mangel an positiven Beispielen und Vorurteilen gegenüber Menschen mit Behinderung sind der Grund für die fehlende Inklusion am Arbeitsmarkt.
"Chancen und Barrieren" - Studie zur Arbeitssituation von Menschen mit Behinderung. Bonn (2013)
Berichte aus der Praxis:
Arbeitgeber berichten aus der betrieblichen Praxis, wie es ihnen gelingt, Menschen mit Behinderung erfolgreich zu beschäftigen. Interviews und Berichte sollen Arbeitgebern mit wenig Erfahrung im Rahmen der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung zeigen, dass die Teilhabe am Arbeitsleben bei anderen Unternehmen erfolgreich funktioniert – vielleicht auch mit kleinen Hindernissen auf dem Weg dorthin: http://www.rehadat-gutepraxis.de/de/arbeitgeber-berichten/interviews/
Ziel der BDA-Broschüre "INKLUSION UNTERNEHMEN" ist es, Betriebe bei der Schaffung inklusiver Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen zu unterstützen und ihnen, u. a. anhand von Praxisbeispielen, Lösungen aufzuzeigen, wie Inklusion im Unternehmen gelingen kann. Die Broschüre enthält Handlungsempfehlungen, eine Übersicht der Förderinstrumente sowie zahlreiche Kontaktadressen wichtiger Dienstleister und Behörden. Berlin (2014). Siehe dazu auch: http://www.inklusion-gelingt.de/
Broschüre "Inklusion gewinnt! Gute Unternehmensbeispiel aus dem Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg." Fünf Unternehmen aus dem Bezirk, die erfolgreich Menschen mit Behinderung als Fach- und Leitungskräfte in ihren Betrieb integriert haben, werden beispielhaft porträtiert. Diese Betriebe zeigen, dass das gesellschaftliche Leitziel »Inklusion« und unternehmerisches Handeln sehr gut zusammenpassen. Berlin (2016)